Glossar zur Immobilienbewertung

Abschreibung (lineare/progressive)

Die Abschreibung bei Immobilien dient der steuerlichen Berücksichtigung der Wertminderung durch Alterung und Nutzung. Bei linearer Abschreibung wird der Wert gleichmäßig über die Nutzungsdauer verteilt, bei progressiver Abschreibung anfangs stärker und später weniger.

Altlasten

Altlasten sind Belastungen eines Grundstücks durch frühere Nutzung, z. B. durch Schadstoffe im Boden. Diese können den Wert der Immobilie mindern und Sanierungskosten verursachen.

Baujahr

Das Baujahr gibt an, wann ein Gebäude ursprünglich erbaut wurde. Es ist wichtig für die Bewertung der Bausubstanz und die Einschätzung der Restnutzungsdauer.

Baulasten

Baulasten sind rechtliche Verpflichtungen, die ein Grundstückseigentümer gegenüber der Baubehörde eingeht und die meist im Baulastenverzeichnis eingetragen sind.

Baurecht

Baurecht umfasst alle gesetzlichen Regelungen, die den Bau, die Nutzung und den Abriss von Gebäuden betreffen. Dies schließt Landesbauordnungen und das Bauplanungsrecht ein.

Bausubstanzprüfung

Eine Bausubstanzprüfung untersucht die physische Beschaffenheit eines Gebäudes, um dessen Zustand und etwaige Mängel festzustellen.

Bewertungsstichtag

Der Bewertungsstichtag ist das Datum, auf das sich die Wertermittlung einer Immobilie bezieht. Es ist ausschlaggebend für die Gültigkeit der ermittelten Werte.

Bodenbeschaffenheit

Die Bodenbeschaffenheit beschreibt die physikalischen und chemischen Eigenschaften des Bodens eines Grundstücks, die für Bebauung und Wert wichtig sind.

Bodenrichtwert

Der Bodenrichtwert gibt den durchschnittlichen Lagewert eines unbebauten Grundstücks pro Quadratmeter an, basierend auf den Kaufpreisen vergleichbarer Grundstücke.

Bodenwert

Der Bodenwert ist der Wert des Grund und Bodens eines Grundstücks ohne Berücksichtigung der Bebauung.

Bruttorendite

Die Bruttorendite einer Immobilie setzt die jährlichen Einnahmen ins Verhältnis zum Kaufpreis oder Marktwert, ohne Abzug von Betriebs- und Instandhaltungskosten.

Denkmalschutz

Denkmalschutz bedeutet, dass ein Gebäude als kulturell bedeutend eingestuft wurde und speziellen Erhaltungs- und Umbauregeln unterliegt.

Erschließungsstatus

Der Erschließungsstatus gibt an, inwiefern ein Grundstück Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln, Wasser, Strom und anderen notwendigen Einrichtungen hat.

Ertragswert

Der Ertragswert einer Immobilie wird bestimmt durch die potenziellen Einnahmen aus Vermietung und Verpachtung, abzüglich der Betriebskosten.

Ertragswertverfahren

Das Ertragswertverfahren ist eine Methode zur Immobilienbewertung, die sich auf die zukünftig erzielbaren Nettoerträge konzentriert.

Flächenwidmungsplan

Ein Flächenwidmungsplan ist ein städtebauliches Instrument, das die zulässige Nutzung von Grundstücken in einer Gemeinde regelt.

Gebäudeart

Die Gebäudeart klassifiziert ein Gebäude nach seiner Bauweise und Nutzung, z. B. Einfamilienhaus, Mehrfamilienhaus oder Gewerbeimmobilie.

Gebäudezustand

Der Gebäudezustand beschreibt die aktuelle physische Verfassung eines Gebäudes, einschließlich Alter, Sanierungsbedarf und Modernisierungsgrad.

Grundbuch

Das Grundbuch ist ein öffentliches Register, das die Eigentumsverhältnisse, Lasten und andere Rechte an Grundstücken und Immobilien dokumentiert.

Grundstücksfläche

Die Grundstücksfläche ist die Gesamtfläche eines Grundstücks, angegeben in Quadratmetern, wie sie im Grundbuch oder anderen Dokumenten verzeichnet ist.

Gutachterausschuss

Ein Gutachterausschuss ist ein Gremium, das auf Basis gesammelter Daten (z. B. Kaufpreise) Marktwerte von Immobilien ermittelt und Gutachten erstellt.

Immobiliengutachten

Ein Immobiliengutachten ist eine detaillierte Bewertung einer Immobilie durch einen Experten, basierend auf verschiedenen Bewertungsmethoden und Marktanalysen.

Immobilienmarkt

Der Immobilienmarkt umfasst das Angebot und die Nachfrage nach Immobilien in einer bestimmten Region, beeinflusst durch wirtschaftliche, soziale und politische Faktoren.

Immobilienzyklus

Der Immobilienzyklus beschreibt die regelmäßigen Schwankungen im Immobilienmarkt, bedingt durch Änderungen in Angebot und Nachfrage.

Kaufpreissammlung

Eine Kaufpreissammlung enthält Daten über die tatsächlich gezahlten Preise bei Immobilientransaktionen, die zur Wertermittlung herangezogen werden.

Lagebewertung

Die Lagebewertung beurteilt die Qualität und Attraktivität eines Standorts einer Immobilie, basierend auf Faktoren wie Infrastruktur, Umgebung und Verkehrsanbindung.

Lageklassen

Lageklassen sind Einteilungen von Immobilienstandorten nach ihrer Qualität und ihrem Wert, oft verwendet zur Preiseinschätzung und Marktanalyse.

Lastenfreistellung

Lastenfreistellung bedeutet, dass ein Grundstück von eingetragenen Lasten wie Hypotheken oder Dienstbarkeiten befreit wird, üblicherweise im Rahmen eines Kaufvertrags.

Leerstand

Leerstand bezeichnet ungenutzte oder nicht vermietete Einheiten in einem Gebäude, was finanzielle Einbußen für den Eigentümer bedeuten kann.

Liegenschaftszinssatz

Der Liegenschaftszinssatz ist ein Zinssatz, der zur Berechnung des Ertragswerts einer Immobilie verwendet wird, basierend auf der erwarteten Rendite.

Marktanpassungsfaktor

Der Marktanpassungsfaktor wird verwendet, um den Ertragswert einer Immobilie an die aktuellen Marktbedingungen anzupassen.

Marktwert

Der Marktwert ist der geschätzte Preis, zu dem eine Immobilie unter normalen Umständen auf dem freien Markt verkauft werden könnte.

Mietertrag

Der Mietertrag ist die Summe der Einnahmen, die aus der Vermietung einer Immobilie generiert werden, üblicherweise angegeben als Jahresbetrag.

Mietwert

Der Mietwert gibt an, wie viel Miete für eine Immobilie oder eine Wohnung unter aktuellen Marktbedingungen typischerweise verlangt wird.

Modernisierung

Modernisierung bezeichnet die Durchführung von Verbesserungen und Aktualisierungen an einer Immobilie, um ihren Wert zu steigern und den Wohnkomfort zu verbessern.

Nettorendite

Die Nettorendite berechnet sich aus den Mieterträgen nach Abzug aller Betriebs- und Instandhaltungskosten und setzt diesen Nettoertrag ins Verhältnis zum Immobilienwert.

Nutzfläche

Nutzfläche ist der Teil eines Gebäudes, der tatsächlich genutzt werden kann, im Gegensatz zu technischen Anlagenräumen oder unbeheizten Dachböden.

Nutzungswert

Der Nutzungswert einer Immobilie bezieht sich auf den wirtschaftlichen Wert, der sich aus der Nutzung der Immobilie ergibt, unabhängig vom Verkaufswert.

Rechte und Belastungen

Rechte und Belastungen umfassen alle eingetragenen und nicht eingetragenen Ansprüche oder Pflichten, die mit einem Grundstück oder einer Immobilie verbunden sind.

Restnutzungsdauer

Die Restnutzungsdauer gibt an, wie lange ein Gebäude voraussichtlich noch wirtschaftlich nutzbar sein wird, bevor größere Sanierungen notwendig sind.

Sachwert

Der Sachwert einer Immobilie wird bestimmt durch den Wert der baulichen Anlagen und des Bodens, unabhängig von den erzielbaren Erträgen.

Sachwertverfahren

Das Sachwertverfahren ist eine Methode zur Immobilienbewertung, die auf den Wiederbeschaffungskosten des Gebäudes basiert, abzüglich wertmindernder Faktoren.

Vergleichswert

Der Vergleichswert wird ermittelt durch die Analyse verkaufter ähnlicher Immobilien, um eine Einschätzung für den Wert einer vergleichbaren Immobilie zu geben.

Vergleichswertverfahren

Das Vergleichswertverfahren nutzt Verkaufspreise vergleichbarer Objekte, um den Wert einer Immobilie zu schätzen, häufig angewendet bei Standardimmobilien in homogenen Lagen.

Verkehrswert

Der Verkehrswert (Marktwert) ist der Preis, zu dem ein Gut normalerweise am Markt gehandelt wird, bestimmt durch Angebot und Nachfrage.

Werterhöhung

Werterhöhung bezieht sich auf die Steigerung des Wertes einer Immobilie durch Verbesserungen, Marktentwicklungen oder effizientere Nutzung.

Wertermittlungsrichtlinien

Wertermittlungsrichtlinien sind gesetzliche oder fachliche Vorgaben zur Bewertung von Immobilien, die sicherstellen sollen, dass Bewertungen nachvollziehbar und einheitlich erfolgen.

Wertminderung

Wertminderung ist der Verlust an Wert einer Immobilie, der durch Faktoren wie Alter, Abnutzung oder veränderte Marktsituationen verursacht wird.

Wirtschaftseinheit

Eine Wirtschaftseinheit in der Immobilienbewertung bezeichnet eine Kombination aus mehreren Grundstücken oder Gebäuden, die zusammen bewertet werden, weil sie eine wirtschaftliche Einheit bilden.

Wohnfläche

Die Wohnfläche ist die Fläche innerhalb eines Wohngebäudes, die ausschließlich zum Wohnen genutzt wird und für die Berechnung von Mietpreisen und Wohnraumstandards relevant ist.

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